Klima und Gesundheit
Wir alle freuen uns über die ersten frühlingshaften Sonnenstrahlen und auf die folgenden sommerlichen Temperaturen, welche unsere Glücksgefühle nur so sprudeln lassen.
Die mit dem Sommer einhergehende Hitze stellt jedoch auch immer wieder eine unterschätzte Gefahr dar.
Die nachfolgenden Informationen richten sich grundsätzlich an alle, die sich auf den Umgang mit starken Hitzewellen vorbereiten möchten. Denn vermehrte Hitzetage und eine fehlende nächtliche Abkühlung bedeuten eine enorme gesundheitliche Belastung für den menschlichen Körper.
Neben vielen anderen Risikogruppen wie älteren Personen, Schwangeren, Menschen mit Vorerkrankungen und Arbeiter*innen, die zwangsweise der Sonne ausgesetzt sind, gelten Kinder und Jugendliche, da sie sich noch in der Entwicklung befinden, als besonders vulnerabel gegenüber Umwelteinflüssen. Kinder überhitzen schneller, da sie weniger schwitzen und die Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren können. Zudem ist die Haut von Kindern bedeutend dünner und der UV-Eigenschutz der Haut zum Teil noch nicht vollständig entwickelt. Entscheidend ist daher die Sensibilisierung bezüglich klimawandelbedingter Gesundheitsgefahren sowie die Befähigung, gesundheitsschützendes und klimaangepasstes Verhalten zu schulen und anzuwenden.
UV-Strahlung
Unsere Sonne: Ihre Strahlung sorgt für Licht und Wärme und fördert damit das Wohlbefinden. Doch die ultraviolette Strahlung der Sonne kann auch gesundheitsschädlich sein.
Sowohl natürliche als auch künstliche UV-Strahlung erhöhen das Hautkrebsrisiko. Es hängt davon ab, wann man sich wo aufhält und wie lange.
Das Video “UV-Strahlung“ des Bundesamts für Strahlenschutz erklärt anschaulich, was UV-Strahlung ist und wie sie wirkt – und gibt Tipps zum UV-Schutz.
Dichte Wolken können die Strahlung reduzieren, leichte Bewölkung dagegen bietet keinen Schutz. Die Intensität der UV-Strahlung hängt unter anderem vom Sonnenstand ab. Das heißt: Sie ändert sich im Jahres- und Tagesverlauf. Sie wird intensiver, je näher man dem Äquator kommt. Auch in großer Höhe ist die Strahlung stärker. Schnee reflektiert die Strahlung und verstärkt sie zusätzlich. Sogar Asphalt reflektiert die UV-Strahlung. Genauso wie eine Wasseroberfläche. Selbst unter Wasser wirkt die Strahlung.
Ohne Schutz dringt UV-Strahlung in das Auge und die Haut ein. Das Auge kann sich entzünden und auch langfristige Schäden wie den grauen Star entwickeln. Auf der Haut zeigen sich Schäden wie Sonnenbrand oder eine allergische Reaktion.
Doch schon bevor wir die Wirkung sehen oder spüren, kann UV-Strahlung in den Hautzellen das Erbgut beschädigen. Der menschliche Körper kann diese Schäden zunächst selbst reparieren. Wenn die Haut aber starker UV-Strahlung ausgesetzt ist, kann sich Jahrzehnte später Hautkrebs bilden. Hautkrebserkrankungen zählen zu den weltweit am häufigsten auftretenden Krebsarten. In Deutschland hat sich die Erkrankungsrate für den schwarzen Hautkrebs seit den 1980er Jahren mehr als verdreifacht.
Je früher man sich ungeschützt der UV-Strahlung aussetzt, desto mehr Schäden erleidet man im Laufe seines Lebens und damit steigt das Hautkrebsrisiko deutlich.
Deswegen brauchen Kinder besonderen Schutz. Ihre Haut ist sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Säuglinge sollten überhaupt nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden.
Ein wirksamer UV-Schutz ist einfach zu erreichen. Die Haut sollte großzügig mit lockerer Kleidung bedeckt werden. Die Augen schützt eine Sonnenbrille mit UV-Schutz. Die übrige unbedeckte Haut muss unbedingt mit ausreichend Sonnencreme eingerieben werden. Je hellhäutiger der Mensch ist, desto mehr Schutz braucht er.
In der Mittagssonne ist die Strahlung besonders stark. Wie stark sie ist, merken wir nicht immer. Deswegen veröffentlicht das Bundesamt für Strahlenschutz den sogenannten UV-Index wie eine zusätzliche Wettervorhersage. Bei einem UV-Index von 3 bis 7 sollte man sich in der Mittagszeit im Schatten aufhalten. Ab einem Index von 8, der im Sommer auch in Mitteleuropa erreicht wird, sollte man mittags besser im Haus bleiben. Ab etwa 15 Uhr kann es dann mit dem entsprechenden Schutz auch wieder ins Freie gehen.
Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz, Mediathek
Richtiger Sonnenschutz
Der richtige Sonnenschutz ist wichtig, wenn man negative Langzeitfolgen von zu viel UV-Strahlung vermeiden will. Aber wie schützt man sich am besten? In drei Minuten zeigt die Animation des Bundesamts für Strahlenschutz aus dem Jahr 2021, was für den Sonnenschutz zu beachten ist.
Ohne Wenn und Aber: Sonnenschutz für Kinder:
Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist um ein Vielfaches empfindlicher als die von Erwachsenen, denn der UV-Eigenschutz muss sich in den ersten Lebensjahren erst noch entwickeln. Babys dürfen deshalb bis zum 1. Lebensjahr gar keine direkte Sonne abbekommen. Selbst bis zum Vorschulalter sollen Kinder pralle Sonne am besten meiden.
Sonnenschutz für Kinder in Kindergarten und Grundschule - Infobroschüre für Eltern:
Auch bei bedecktem Himmel dringen noch bis zu 80 Prozent der UV-Strahlung bis auf die Haut durch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat deshalb den sogenannten UV-Index eingeführt, der tagesaktuell über Zeitungen, Wetterberichte oder im Internet verbreitet wird. Bis zu einem UV-Index 2 ist kein besonderer Sonnenschutz erforderlich. Darüber hinaus gilt: Je höher der Indexwert ist, umso mehr Schutz ist erforderlich.